„…Den meisten Baubeteiligten sind die Beanspruchungen durch die Freibewitterung der Fassaden und die Auswirkungen der zunehmenden Starkregenereignisse auf die Bausubstanz und Dauerhaftigkeit bewusst. Weniger bekannt sind jedoch die Vorgänge bei der Wasser- / Feuchteaufnahme und -abgabe der verschiedenen Baustoffe in ihrem Zusammenwirken – je nach Exposition der Fassaden und Spritzwasserbelastung.
Obwohl die Kategorien wie »wasserundurchlässig«, »saugend«, »wasserabweisend« etc. allgemein bekannt sind, wissen wenige, was diese technisch tatsächlich beinhalten. In der Baupraxis geht man z.B. fälschlicherweise häufig davon aus, dass als wasserabweisend deklarierte Putze kapillar kaum oder kein Wasser aufsaugen.
Noch verwirrender wird es, weil nicht alle zu berücksichtigenden Wasser- und Feuchtetransportprozesse und der geplante Witterungsschutz auf die gleichen Materialkennwerte zurückgreifen. Die Anforderungen an den Regenschutz von Fassaden sind in unterschiedlichen Regelwerken beschrieben, u.a. DIN 4108-3 und DIN EN 998-1. Die Materialkennwerte für die kapillare Wasseraufnahme werden gemäß anderer Normen nach verschiedenen Prüfverfahren erfasst und ausgewertet, die inhaltlich und in ihrer Aussagefähigkeit für die realen Beanspruchungen am Objekt sehr unterschiedlich sind….“
Quelle und Volltext: derbausv.de