Deutschland – Vor viereinhalb Jahren beschloss die Politik, die enormen Mietsteigerungen per Preisbremse zu stoppen. Exklusive Daten zeigen jetzt: Die Wirkung ist sehr überschaubar.
Hohe Mieten, dreiste Vermieter, dazu die Angst, sich eine Wohnung bald nicht mehr leisten zu können: Der Mietmarkt bereitet dieser Tage vielen Menschen Sorgen und beschäftigt auch die Politik mehr denn je. Im Schwerpunkt „Mieten am Limit“ beleuchtet ZEIT ONLINE die verschiedenen Facetten der Krise – mit Reportagen, Datenanalysen und Interviews.
Freudig gestimmt waren die Vertreter der letzten großen Koalition, als sie im März 2015 nach langem Ringen endlich die Mietpreisbremse auf den Weg gebracht hatten. Heiko Maas (SPD), damals noch Justizminister, sprach angesichts der von seiner Partei vehement betriebenen Regulierung gar von einem „verdammt guten Tag“ für deutsche Mieterinnen und Mieter. Und selbst bei den Unionsparteien, die nicht gerade bekannt sind als Fans staatlicher Regulierung im Wohnungsmarkt, war die Rede von einem „unter dem Strich ausgewogenen Gesetz“.
Viereinhalb Jahre ist es nun her, dass die Bundesländer vom Bund die Erlaubnis bekamen, dem Trend zu immer höheren Mieten zumindest in den besonders von der Wohnungsnot geplagten Städten Einhalt zu gebieten. Vor allem in den Metropolen, die in den vergangenen Jahren teils großen Zuzug erlebten, ist Wohnraum heutzutage knapper denn je, weshalb Vermieter zunehmend mehr Geld pro Quadratmeter verlangen können. Die Mietpreisbremse, so hoffte man, würde den Exzess bei den Mieten endlich stoppen.
In bundesweit 354 Städten wurde das Instrument seither eingeführt. Aber ist es dort wirklich so „verdammt gut“ für die Mieter gekommen, wie Minister Maas es damals verkündete? (…)
Quelle und Volltext: zeit.de