Sanierputze
Deutschland: „..Die Aktualisierungen im Merkblatt scheinen sich noch nicht herumgesprochen zu haben. Dies liegt eventuell daran, dass es Sanierputze nach Norm und vor allem Sanierputze-WTA schon sehr lange gibt. Das überarbeitete Merkblatt beinhaltet aber durchaus wichtige Änderungen z. B. in den Bereichen Qualitätssicherung und Zertifizierung. Aber es gibt auch Änderungen, die die Praxis betreffen. Dieser Artikel beschäftigt sich speziell mit diesen.
Historie
Das erste Merkblatt des WTA, das sich mit Sanierputzen beschäftigte, wurde 1985 herausgegeben. In ihm wurde zum ersten Mal genauer beschrieben, welche Materialeigenschaften ein Putz haben muss, damit er sich auf feuchten und versalzenen Untergründen hält, kurzfristig keine Schäden an der Oberfläche aufweist und eine Abtrocknung zulässt. Dies war notwendig geworden, da nicht alle Materialien, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt waren, auch entsprechende Eigenschaften aufwiesen. Gut 10 Jahre vor der Herausgabe des Merkblatts wurde mit als Sanierputz benannten Materialien gearbeitet, die sich entweder aus einem Zusatzmittel und einem herkömmlichen Putz oder einer Werksmischung zusammensetzten.
Leider wurden aber auch „Sanierputze“ angeboten, die nichts anderen waren als hochfeste, dichte Zementputze. Natürlich waren diese auch in der Lage, die Salze und die Feuchte nicht gleich an die Oberfläche zu lassen, aber die nachträglichen Schäden waren dafür umso heftiger. Da die Feuchte nicht über den Putz abtrocknen konnte, wurde sie in andere Bereiche des Mauerwerks verdrängt, so dass sich der Schadensbereich vergrößerte. Auch hafteten diese Putze beim Abschlagen so sehr am Mauerwerk, dass nicht selten mehrere Zentimeter davon mit abgetragen wurden. Gerade wenn es sich um die Sanierung eines historischen Objekts handelte, war das eine undenkbare Situation…“
Quelle und Volltext: bundesbaublatt.de