Aufkirchen/Starnberg: „..Herausnahmen aus Landschaftsschutzgebieten im Landkreis Starnberg sorgen immer wieder für Debatten, egal, wofür. Im Kreistag gestern lieferten sich ein Großteil der Grünen-Fraktion eine scharfe Diskussionen mit dem Rest des Gremiums wegen der Herausnahme von 0,46 Hektar – 4600 Quadratmeter, was in etwa einem halben Fußballplatz oder den Parkplätzen am Landratsamt entspricht – aus dem Landschaftsschutz, damit der Verband Wohnen dort als Wohnzentrum Osterfeld 30 Wohnungen errichten kann. Vor allem aus der Nachbarschaft hatte es im Verfahren Einwendungen gegeben, die der Kreistag aber alle zurückwies und die Herausnahme gegen 14 Stimmen beschloss.
Die Einwendungen, unter anderem einer Bürgerinitiative, waren in mehreren Ausschüssen vorberaten worden (wir berichteten), der Beschlussvorschlag sah eine Abweisung vor. Adrienne Akontz (Grüne) wiederholte ihre Kritik aus dem Umweltausschuss, es sei ein unverhältnismäßiger Eingriff, lasse Aufkirchen und Aufhausen zusammenwachsen – der verworfene Standort gegenüber sei besser. Letzteres hatte zu einem frühen Zeitpunkt des Verfahrens auch der Naturschutzbeirat angeführt. Landrat Stefan Frey allerdings sieht das anders: Würde man gegenüber bauen, ergäbe sich neues Baurecht auf umgebenden Flächen, was die Gemeinde nicht wolle. Die Eingriffe dort wären größer, allerdings ist dort kein Landschaftsschutzgebiet. Die herauszunehmende Fläche sei gemeindeeigen, und nur das erlaube überhaupt sozialen Wohnungsbau. Marlene Greinwald (Freie Wähler, Vorsitzende des Verbandes Wohnen), unterstrich, angesichts der Grundstückspreise werde man noch öfter in Randbereiche der Orte gehen. Das gesamte Landschaftsschutzgebiet „Starnberger See Ost“ hat übrigens 3000 Hektar….“
Quelle und Volltext: merkur.de