Blicken wir auf die unterschiedlichen Terrassen von so manchen Wohngebieten, so stellt der Holzfachmann nicht selten fest, dass hier sehr oft eine Art von Multikulturalismus in Bezug auf die Terrassenbeläge zu sehen ist. Jede Menge Holz aus fernen Ländern. Selten mal ein Lärchenbelag, dessen Holz auch wirklich aus heimischen Wäldern geschlagen wurde. Man findet beispielsweise einen Terrassenbelag aus Douglasie, dessen Holz häufig aus Nordamerika angeschifft wird. Manchmal auch eine sibirische Lärche aus der Mongolei oder tatsächlich aus Russland. Aber noch viel häufiger Hölzer, deren Namen für den deutschen Zungenschlag nicht wirklich einfach auszusprechen sind, als da wären:
Bangkirai, auch als Yellow Balau bekannt und aus Myanmar, Thailand, der Malaiische Halbinsel, Sumatra oder Borneo, Massaranduba von den Karibischen Inseln und aus dem tropischen Mittel- und Südamerika, Red Balau aus Südostasien, Cumaru aus dem brasilianischen Amazonasgebiet, Garapa aus Südbrasilien, Tatajuba, auch als Bangassa bekannt und aus Südamerika, Billinga aus West- und Zentralafrika oder auch Ipe aus Süd- und Mittelamerika.
Ein einfacher Terrassenbelag aus Kieferholz, deren Bäume in nahezu allen Wäldern Deutschlands stehen, ist in aller Regel nicht zu finden. Auch raten die meisten Fachleute aus dem Terrassenbau hiervon ab, denn eigentlich verrotten Kieferbretter relativ schnell. Eigentlich, wenn da nicht ein findiger Hersteller aus Hamburg ein Verfahren erfunden hätte, mit dem er dem heimischen Kiefernholz ein Upgrade gegeben hat, das ganz neue Perspektiven und Einsatzgebiete eröffnet. Quasi eine Aufrüstung des normalerweise leicht verottenden Kiefernholzes zu einem Tropenholz ähnlichem Dauerholz.
Nein, wir sprechen nun nicht von einem knapp definierten synthetischen Zusatz, in der das Holz getränkt wird, wir sprechen auch nicht von Kunststoffen die anhaften und man am Ende nicht weiß auf welche Sondermülldeponie nun die Abfälle gebracht werden müssen. Wir sprechen von einer auf natürlichen Wachsen basierenden Ausrüstung für das Holz, das es tatsächlich zu einem dauerhaften Holz für vielerlei von Gegenständen macht, angefangen vom Terrassenbelag, bis hin zum dauerhaften hölzernen Mobiliar für den Garten und vieles mehr. Das alles von unabhängigen Institutionen geprüft, zugelassen und völlig unbedenklich für unsere Umwelt. Kurz überflogen ist die Dauerhaftigkeit, die Umweltverträglichkeit, das Brandverhalten, die Rutschhemmung, die Druckfestigkeit und sogar die Härte von diversen Materialprüfanstalten und dem PEFC (Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung) geprüft und bestätigt worden. Womit wir nun die Möglichkeit haben, eine echte Alternative zu Tropenholz nutzen zu können und das auch noch Made und Grown in Germany, also gemacht und gewachsen in Deutschland.
Aber wie funktioniert das Ganze?
Im Grunde ist es einfach, wenngleich auch eine sehr lange Forschungsarbeit dahinter steht. Das Holz, welches im Gros jedes heimische Holz sein kann, wird vollständig und bis in das Kernholz mit ungiftigem, flüssigem Wachs getränkt. Das sorgt für eine äußerst gute Hydrophobierung (wasserabweisende Imprägnierung) des Werkstoffes, was somit auch den holzzerstörenden Organismen wie beispielsweise Pilzen und Insekten, die Lebensgrundlage entzieht. Das auf diese Weise behandelte Holz, ist somit für die natürlichen Feinde unbrauchbar. Das Verfahren selbst hat aber auch den Vorteil, dass das Schwind- und Quellverhalten des Holzes sehr deutlich reduziert wird. Was kaum Wasser aufnimmt, verzieht sich auch kaum. In Zahlen, die Wasseraufnahme des Holzes ist um mehr als 60% reduziert. Heißt, dass es sich nach dem Einbau auf der Terrasse kaum mehr bewegt. Verformungen treten im schlimmsten Fall nur in minimaler, unbedeutender Form auf. Risse und Schüsselungen bis hin zur Splittergefahr sind somit ähnlich den namentlich kaum aussprechbaren Tropenhölzern identisch, also eher nicht vorhanden.
Die Dauerhaftigkeit entspricht der Dauerhaftigkeitsklasse 1 (sehr dauerhaft) in Anlehnung an die Normen EN 350-1 und 350-2. Die Druckfestigkeit ist nach DIN 52185 und DIN 68364 um bis zu 90% höher als bei unbehandeltem Holz. Was die Härte betrifft, so wurde nach Prüfung gemäß DIN 1534 bei Kieferholz festgestellt, dass dieses nach der Behandlung 50% höher ist, als bei unbehandeltem Holz selber Art. Ergo auch hier beeindruckende Ergebnisse über die gesamte Prüfbreite.
Was die Umweltverträglichkeit anbelangt, so gibt es hierbei keinerlei Bedenken, da das behandelte Holz tatsächlich nur aus heimischem Holz und Wachs besteht und keine kennzeichnungspflichtigen oder andere giftige Stoffe enthält. Bei der Produktion entstehen ebenso keinerlei umweltschädliche Stoffe oder Abfälle. Das genutzte Wachs entspricht sogar den Richtlinien, die in der Lebensmittelindustrie angewendet werden, also solche, die auch bei Käserinde oder bei der Herstellung von Gummibärchen oder Lippenstift angewendet werden. Da der Schmelzpunkt des Wachses bei ca. 80°C liegt, können auch bei extrem hohen Lufttemperaturen keine Wachs-Emissionen auftreten.
Sie sehen, terrassenmäßiger Multikulturalismus ist durch den Einsatz dieses Dauerholzes völlig unnötig. Sie können wieder deutsch sprechen beim Holzhändler und benötigen keine Zungenbrecher mehr für die Holzbestellung.
Sollten Sie noch Fragen haben, so können Sie mich gerne im Sachverständigenbüro Holzmann-Bauberatung® kontaktieren (Tel.: 0821 – 60 85 65 40).