„…Warum ausgerechnet Stroh als Baustoff? Diese Frage ist recht einfach beantwortbar. Der Rohstoff ist günstig, hochwärmedämmend, wohngesund und vor allem durch eine regionale Beziehbarkeit auch absolut umweltfreundlich und ökologisch sinnvoll. Grundsätzlich sind Strohballen im Bauwesen keine Erfindung der Gegenwart sondern viel mehr ein seit mind. Ende des 19. Jhd. bekannter Baustoff. Siedler dieser Zeit haben in holzarmen Landstrichen die sogenannten Nebraska Häuser aus Heuballen, lasttragend ohne weitere Holzständer, gebaut. Hiervon sind sogar noch einige in der heutigen Zeit bewohnbar, was bedeutet, dass durchaus langlebige Häuser aus Stroh gebaut werden können. Wie bei den meisten Produkten aus pflanzlichen Rohstoffen sind jedoch auch Strohballenhäuser nach der Erfindung der synthetischen Baustoffe (um 1940) nahezu in Vergessenheit geraten, bis zu dem Zeitpunkt, zu welchem die Bevölkerung langsam erkannte, dass Energieaufwand zur Herstellung dieser Kunstprodukte und vor allem der entstehende Sondermüll vieler synthetischer Produkte, über kurz oder lang nicht mehr tragbar sind. Erst zum Ende des letzten Jhd. hat man sich ganz langsam wieder den Produkten aus der Natur zugewandt. In der Gegenwart finden wir nach 60-jähriger literarischer Trockenphase sogar wieder Bücher und Fachartikel zu den vergessenen Rohstoffen vom Acker nebenan…“
Quelle und Volltext: holzmann-bauberatung.de