Deutschland: „Schimmelpilze und Bakterien können bei ausreichender Feuchte in den meisten organischen Materialien bzw. auf Materialien mit organischen Verschmutzungen wachsen. Schimmelpilze werden mit dem bloßen Auge als Schimmelflecken aber erst dann erkannt, wenn sich Sporenträger mit gefärbten Sporen in einer gewissen Dichte an einer einsehbaren Oberfläche entwickelt haben. Sowohl Schimmelpilze als auch einige Akt- inobakterien können u. a. durch die Bildung von Sporen zu einer Innenraumbelastung beitragen. Daher wird der Focus im Leitfaden auf diese beiden Mikroorganismengruppen gerichtet (siehe Kap. 1.2 und 1.4).
Neben Schimmelpilzen (siehe Kap. 1.2) und Bakterien (siehe Kap. 1.4) kommen bei Schimmelbefall auch einzellige Pilze (Hefen, siehe Kap. 1.3) und Protozoen (insbesondere Amöben) vor. Hinsichtlich Protozoen gibt es keine Hinweise, dass durch diese bei Schimmelbefall gesundheitliche Probleme bei den Raumnutzern hervorgerufen werden. Protozoen werden daher weder bei den Messungen noch bei der Bewertung von Schimmelbefall weiter betrachtet.
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Das Wachstum von Mikroorganismen an Inventar, an oder in Wänden und anderen Bauteilen wird üblicherweise Schimmel (englisch: mould) genannt. Schimmelbefall wird hervorgerufen durch Schimmelpilze, Hefen und Bakterien. Zum Nachweis von Schimmelbefall sind Schimmelpilze die Leitorganismen.
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Außerdem kommen, vor allem bei älterem Schimmelbefall, im Schadensbereich zusätzlich Milben vor. Milben gehören zu einer Unterklasse der Spinnentiere. Die bekanntesten Milben sind die beiden häufig auftretenden Hausstaubmilben Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae. Sie ernähren sich von Hautschuppen und Schimmelpilzen. Milbenkot kann allergische Reaktionen auslösen und damit zu den bei Feuchte- und Schimmelschäden beobachteten gesundheitlichen Problemen der Raumnutzer beitragen.
Milben stellen unabhängig vom Schimmelbefall ein Problem in Innenräumen dar. Sie sind daher auch unabhängig von diesen Leitfadenempfehlungen zu betrachten und zu bewerten.
Quelle und Volltext: umweltbundesamt.de