Trotz Juchtenkäfer-Verdachts Bahn darf in Stuttgart 100 Bäume fällen.
Dem Projekt Stuttgart 21 hat am Neckar erneut ein großer Verzug samt Kostensteigerung gedroht. Doch jetzt hat die EU-Kommission einer Fällung von Bäumen, in denen der streng geschützte Juchtenkäfer vermutet wird, in letzter Minute zugestimmt.
Stuttgart: Die ersten Bauzäune stehen bereits. Die Bahn wird rund um den Hang unterhalb des Schlosses Rosenstein das Gelände abriegeln. Die Zeit drängt: Etwa 100 Gehölze müssen bis Ende des Monats gefällt sein, sonst würde dem Projekt Stuttgart 21 die nächste teure Verzögerung drohen, weil Ende Februar die Fällperiode endet. Deshalb ist mit einem Beginn der Arbeiten in den nächsten Tagen zu rechnen.
Am Rosensteinhang kommen künftig die neuen Röhren für den S-Bahn- und den Fernbahntunnel ans Tageslicht. Von den beiden nebeneinander liegenden Portalen führen die Gleise auf die neue Neckarbrücke in Richtung Bad Cannstatt. Dafür muss die Bahn den Hang roden. Und genau das hat dazu geführt, dass der Zeitplan einmal mehr ins Rutschen geraten ist. Denn unter den Gehölzen finden sich auch sechs sogenannte Juchtenkäfer-Verdachtsbäume. Dort kann ein Vorkommen der streng geschützten Tiere, die im Zuge von Stuttgart 21 schon mehrfach von sich reden gemacht haben, nicht ausgeschlossen werden. Nachgewiesen sind sie zwar nicht, aber einfach fällen lassen sich die Bäume trotzdem nicht. Dafür braucht es Ausnahmegenehmigungen – bis hin zu höchster Stelle….
Quelle und Volltext: Stuttgarter–Nachrichten.de