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Holzmann-Bauberatung

Sachverständigenbüro für Baumängel und Bauschäden

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Richtig Lüften für saubere und gesunde Raumluft

Die Gesundheit des Hauses und vor allem aber die Gesundheit dessen Bewohner haben sehr viel damit zu tun, wie sich das Raumklima darstellt. Das Raumklima wiederum, hängt direkt von den Heiz- und Lüftungsgewohnheiten der Nutzer ab.

Oftmals hört man als Mieter oder Hauseigentümer bei etwaigen Schimmelflecken: „Sie müssen mehr lüften.“  Sehr gerne wird auch eine sogenannte Zwangsbelüftung, also eine Raumlufttechnische Anlage (RLT-Anlage) empfohlen. Letzteres mache auch ich, sofern ich in Räumen stehe, die tatsächlich hauptsächlich Festverglasungen haben. Aber auch für Häuser oder Räume die einfach nicht ordentlich oder gar nicht gelüftet werden können. Wie z.B. in Hochhäuser, die ab einer bestimmten Geschoßhöhe keine zu öffnenden Fenster mehr haben, oder auch in diesen modernen, oft mit Pult- oder Flachdächern ausgerüsteten, plastikummantelten Kühlschränken, zu denen sich Menschen im Sinne des sogenannten Umweltschutzes überreden ließen, die oder deren Kinder, jedoch noch ein böses Erwachen erleben dürfen, wenn die kubischen Hütten einmal abgerissen und entsorgt werden. Also kurz und knapp, nicht immer, um genauer zu sein, in den allerwenigsten Fällen ist eine raumlufttechnische Anlage tatsächlich von Nöten. Vor allem nicht im Einfamilienhausbau. Dieser sollte so geplant und gebaut werden, dass solch zusätzliche Energieverbraucher unnötig sind. Das wiederum heißt nichts anderes, als dass einfach genügend zu öffnende Fenster eingeplant werden, um einen ausreichenden Luftaustausch in den Räumen zu erreichen. Theoretisch reicht das, denn am Ende kommt es auf den Nutzer an, der eben auch mal die Fenster zur Stoßlüftung öffnen muss und das nicht einmal zur Mittagszeit, sondern mehrmals am Tag.

Früher hochmodern, heute nur noch für das Wasser im Garten (und den Pilz). Eine Toilette im Treppenhaus (Kellerabgang) eines ca. 150 Jahre alten Hauses. Eine sehr positive Fotografie der nahezu vollständig mit Pilzen überwucherten Raumwände. Keine entsprechende Belüftung, keine Heizung und jede Menge Feuchtigkeit von allen erdenklichen Quellen schufen dieses „Biotop“

Vielleicht haben Sie es schon einmal beobachtet. Stock- und Schimmelflecken bilden sich meistens an den Außenwänden von Küchen, Schlafzimmern und natürlich auch Bädern oder auch hinter Bilderrahmen, oder Möbelstücken, die dicht an der Wand stehen. Es lösen sich Tapeten ab und in den Räumen riecht es äußerst unangenehm modrig. Ob Sie es glauben oder nicht, diese Symptome kommen zumeist von Feuchtigkeit aus dem Rauminneren. Wie Sie in nachfolgender Tabelle entnehmen können, gibt ein Mensch schon bei leichter Aktivität zwischen 30 und 60 g/Std. Wasserdampf ab.

Tabelle1: Wasserdampfabgabe im Haushalt

Luft enthält jedoch immer Wasser in Form von Wasserdampf, auch wenn wir das so nicht wirklich sehen. Für unser Lüftungsverhalten ist vor allem der Fakt wichtig, dass kalte Luft weit weniger Wasserdampf enthält als warme.  So kann man grob überschlagen andeuten, dass Luft mit einer Temperatur von 0°C ca. 5 g/m3 Feuchtigkeit aufnehmen kann, Luft mit 20°C ungefähr das Dreifache und Luft mit einer Temperatur von 30°C sogar 30 g/m3 Wasser beinhalten kann. So erkennen Sie, dass ein Stoßlüften vor allem dann sehr sinnvoll ist, wenn man sich kühle und somit trockenere Luft ins Haus holt und die nassere, wärmere Luft aus dem Fenster lässt. Dies klappt im Sommer vor allem am frühen Morgen oder späten Abend sehr gut, wenn im Freien die Luft abgekühlt und somit trockener ist als über den restlichen Tag. An kalten Wintertagen ist der Zeitpunkt hingegen eher sekundär, da wir i.d.R. hier innen eine wohlige Wärme durch die Heizung haben und draußen immer eine kältere und somit auch trockenere Luft vorhanden ist.

Zurück zum Wasser in der Luft. Wie Sie nun deutlich lasen, kann Luft je nach Temperatur mehr oder weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Wird die Höchstmenge an Wasserdampf in der Luft gebunden, so spricht man von gesättigter Luft oder auch von einer relativen Luftfeuchte von 100 %. In einem durchschnittlichen und normalen  Wohnraum beträgt diese relative Luftfeuchte ungefähr 50% bei einer Temperatur von 20°C, das heißt man hat irgendetwas zwischen 7,5 und 8,5 g/m3 Feuchtigkeit in der Luft. Kommt nun feuchtigkeitsbeladene, warme Luft an kühlere Flächen, kondensiert die Feuchtigkeit hier aus.

Schimmelpilzwachstum inkl. beginnender Zersetzung des Rahmen- und Flügelholzes (Faulen) an einem Dachfenster eines Badezimmers. Hier ist ein ausreichendes Lüften besonders wichtig.

Es entstehen Wassertropfen an den Flächen. Sie kennen das Symptom wenn Sie nach dem Duschen in den Spiegel sehen wollen – die Glasfläche des Spiegels ist kalt, das Badezimmer warm und reichlich Wasser in der Luft. Hier sieht man es ganz deutlich, an Wänden oder gar hinter Möbelstücken oder Bilderrahmen, o.ä. etc., eher weniger bis gar nicht, auch wenn sich hier ebenso die Feuchtigkeit absetzt. Dieses Phänom, das Kondensieren von Wasserdampf in der Luft zu kleinen Wassertropfen, nennen wir aus dem Baufach die Unterschreitung des Taupunktes (oder des Tauwasserpunktes). Die Gefahr der Taupunktunterschreitung erhöht sich mit zunehmender relativer Luftfeuchtigkeit und zunehmender Temperaturdifferenz zwischen Raumlufttemperatur und Oberflächentemperatur umgebender Bauteile.

Grafik 1: Relative Luftfeuchtigkeit

In Tabelle 1 konnten Sie an unterschiedlichen Beispielen erkennen, wo die Raumluftfeuchtigkeit seinen Ursprung hat.  All diese Feuchtigkeit sollte, sofern man eine gesunde Raumluft haben möchte, auch wieder aus der Wohnung entfernt werden. Schlägt sie sich an den Wänden nieder, entstehen Stock- oder auch Schimmelflecken und letzteres kann in einigen Fällen (je nach Pilzart) problematisch für die Gesundheit des Bewohners werden. Also raus damit. Früher war dies natürlich im Grunde schon automatisiert. Man hatte häufig Öl- oder auch Holzöfen in der Wohnung, diese „saugten“ die Raumluft für die Verbrennung an und sorgten so automotorisch für Luftaustausch. Über undichte Fenster und Türen wurde dann wieder Frischluft zugeführt, so fand ein regelmäßiger Luftaustausch, auch ohne das mehrmalige Stoßlüften des Wohnraumes, statt. Heute sieht das auch bei den Häusern anders aus, die nicht die oben beschriebene Plastikummantelung haben und als Nullenergiehaus, Niedrigenergiehaus oder etwaige andere „Ich-Verschwende-Keine-Energie-Werbenamen“ tragen.

Denn die heutigen Häuser sind aufgrund anderer Materialien und vor allem einer wesentlich dichteren Bauweise so gar nicht mehr in der Lage, selbst durch Ritzen und undichten Fugen, ausreichend Frischluft ins Innere zu lassen. Tun sie das dennoch, so haben wir mit 99 %iger Sicherheit Baupfusch vor uns. Das Resultat ist, dass wir selbst für frische Luft sorgen müssen und das möglichst immer bevor sich die Feuchtigkeit an den Wänden niederschlägt. Denn, ist die Wand erst mal feucht, ist sie auch in der Lage die Heizenergie wesentlich schneller nach draußen zu leiten als eine trockene Wand. Man sagt, dass eine nasse Wand dreimal schneller Wärme nach außen, ergo zur kälteren Seite, transportiert als eine trockene Wand. Wie bei Wärmedämmstoffen, sind sie nass, sind sie auch funktionsfrei im Sinne der Wärmedämmung. Also Lüften ist Pflicht. Ein Sparen an Frischluft, da man bei jedem Lüften auch teuer bezahlte warme Luft ins Freie befördern muss, ist hier nicht angebracht.

Schlechtester Ort für einen Einbauschrank ist eine Wandecke mit zwei Außenwänden. Hier sind die Wandoberflächen automatisch kühler durch das Verbauen der Ecke. Auch hier fällt die Feuchtigkeit aus der warmen Raumluft an der Oberfläche der Wände aus. Belüftungs- und Heizmöglichkeit = 0

Im Übrigen und auch wenn es paradox klingt, das Ausschalten der Heizung während des Lüftens ist kontraproduktiv. Schalten Sie die Heizung ab, kühlt der Radiator (Heizkörper) beim Lüftvorgang komplett ab, Sie müssen ihn wieder aufheizen nach dem Lüften, was wesentlich mehr Energie verbraucht als wenn Sie beim Lüften die Heizung auf kleinster Stufe (nach der Frostschutzstufe) weiter laufen lassen.

Oben habe ich es schon angedeutet, der beste Zeitpunkt zum Lüften ist dann, wenn es innen warm und außen kühl und somit trocken in der Luft ist. Allgemein empfehle ich ein 3 bis 4 maliges Stoßlüften pro Tag. Hierbei einmal in den frühen Morgenstunden und einmal in den späten Abendstunden und ein bis zwei mal über den Tag (vormittags und später Nachmittag). Allerdings ist dies auch von den baulichen Zuständen abhängig – generell kann man keine Lüftungsverordnung verschreiben, die für alle Situationen perfekt ist. Der Einzelfall muss vor Ort in Augenschein genommen werden. Stoßlüften heisst, dass Sie einen ordentlichen Durchzug in der Wohnung haben. Diesen erreichen Sie am einfachsten, wenn Sie gegenüberliegende Fenster und Türen öffenen, so dass der Luftzug durch die gesamte Wohnung weht und es zu einem vollständigen Luftaustausch und damit wiederum zum Feuchtetransport nach außen kommt.

Auch während dem Innenausbau ist für eine fachgerechte Lüftung zu sorgen, manchmal sollte diese auch technisch unterstützt werden. Hier Schimmelpilze auf Holzfaserdämmplatten (Dachinnenfläche), die aufgrund einer unzureichenden Belüftung während und nach dem Estricheinbau (Fließestrich) gewachsen sind.
Eine technische Raumbelüftung bzw. ein Badezimmer-Ventilator (Mini-Lüfter) wie hier vorhanden, ist gut, wenn nicht gelüftet werden kann, muss aber auch gepflegt und gewartet werden, sonst droht, wie hier, Schimmelpilzbefall in der Einrichtung selbst.

Das Stoßlüften sollte, je nach Durchlüftungsgrad, ungefähr 10 Minuten dauern. So lange, dass die gesamte „verbrauchte“ Luft nach außen zieht, jedoch die gespeicherte Wärme in den Wänden und Einrichtungsgegenständen vorhanden bleibt. Diese gespeicherte Wärme sorgt nämlich dafür, dass die frische Luft auch schnell und energiesparend wieder warm wird. Sollten Sie Räume haben, die nicht oder nur sehr wenig beheizt werden, wäre es sehr empfehlenswert hier die Türen beim Lüften geschlossen zu halten. Denn mit dem Luftzug besteht die Möglichgkeit, dass in diese, in der Regel kühleren Räume, die warme Luft aus dem Raum einzieht und somit auch Feuchtigkeit mitbringt, die dann wiederum recht flott zu Schimmelproblemen führen könnte, ist Viagra ein Blutverdünner. Hier empfiehlt es sich diese Räume extra zu belüften – ein Luftaustausch zwischen beheizten und un- oder kaum beheizten Räumen ist nicht zu empfehlen, denn auch hier wird die Feuchtigkeit vom warmen zum kalten Raum transportiert (wie beim Badezimmerspiegel nach dem Duschen).

Schimmelpilze nach Rohrbruch und 20 cm stehendem Wasser im Wohnraum. Hier kann mit vegetativer Trocknung (Lüftung ohne Technik) kaum Schimmel vermieden werden. Bestenfalls wird ein Trocknungsunternehmen gleich nach dem Abpumpen des Wassers beauftragt.
Wenn Belüften dann auch richtig. Hier wurde ein Technikraum in den ungedämmten aber luftdichten Dachraum belüftet. Natürlich werden hier Schimmelschäden im Dachraum durch andauernde Kondensatbildung ordentlich gefördert.

Last but not least sei zu erwähnen, dass einer der größten Fehler beim Lüftungsverhalten, dauergekippte oder dauergeöffnete Fenster sind. Man sieht das sehr häufig bei alten Kellerfenstern, die nicht selten nur im Winter geschlossen sind. Durch solche Umstände gleichen sich Innen- und Außentemperatur an, es kommt zu keinerlei Luftaustausch mehr, die Luft steht mehr oder weniger im Raum und Feuchtigkeit kann sich schön an den Wänden und sonstigen Gegenständen im Raum niederlassen. Also nicht einfach offen lassen, sondern auch im Keller stoßlüften.

Haben Sie bereits Schimmelprobleme durch erhöhte Raumluftfeuchtigkeit?

Dann rufen Sie mein Sachverständigenbüro unter 0821 – 60 85 65 40 an, wir kommen gerne bei Ihnen vorbei und falls das nicht möglich ist, senden wir Ihnen einen zuverlässigen Kollegen unseres Netzwerkes.

Ganz am Ende noch zwei Bilder von typischen Umständen, die aus einem falschen Lüftverhalten resultieren:

Kalte Raumecke mit Schimmelpilzbefall, das gibt es, wie hier zu sehen, auch bei gedämmten Häusern.
Dauergekipptes Fenster mit starker Staubablagerung auf der darüber liegenden Balkonunterseite.
Hier ist das Lüften nicht ursächlich für das Schimmelpilzwachstum auf Holzfaser-Dämmplatten, welche unter einem schwimmend verlegtem Dielenboden zum Vorschein kamen. Grund war eine unsachgemäße Regenwasserabführung und eine daraus resultierende nasse Außenwand.
Schimmelpilz in einem Keller, nachdem über ein offenes Fallrohr der Keller geflutet wurde

Text wurde am 13. September 2011 erstellt

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