Ahrtal, Deutschland: „..Hilfe bei Dokumenten, Bewerbung, WohnungssucheLotsen helfen in der Flutregion: „Die schweren Fälle melden sich nicht“
Infopoints und Bürgerversammlungen sollen die Menschen im Ahrtal beim Wiederaufbau unterstützen. „Viele sind trotz vieler Hilfen überfordert“, heißt es aber im Rathaus eines Dorfs. Sie brauchen direkte Ansprache.
Achim Gasper ist entsetzt über das von seiner Elementarversicherung nach der Flutkatastrophe beauftragte Gutachten. „Das hat mit dem Haus meines Erachtens nichts zu tun“, sagt der Berufssoldat aus dem Ahrtal. Die Zahl der Fenster und Quadratmeter stimme nicht, die Summe von 170.000 Euro sei viel zu niedrig für den Wiederaufbau seines schwer beschädigten Einfamilienhauses.
Jetzt wartet er gut 200 Kilometer entfernt in seiner vorübergehenden Unterkunft seit Wochen auf den Termin für einen zweiten Gutachter. „Die sind alle ausgebucht.“ Auch ein Vierteljahr nach der katastrophalen Flut weiß der 37-Jährige nicht, wie es mit seinem Haus in Altenahr-Altenburg weitergeht.
Gutachter-Wirrwarr und Personalmangel
Rund drei Viertel der Anrufe aus dem Ahrtal bei der eigens für die Menschen aus dem Katastrophengebiet eingerichteten Telefon-Hotline der Verbraucherzentrale drehen sich um Versicherungsfragen – bisher etwa 200. Dabei gehe es auch um unterschiedliche Einschätzungen von Gutachtern: der eine sieht nur noch den Abriss, der andere hält eine Sanierung für möglich, wie die Sprecherin der Verbraucherzentrale Lore Herrmann-Karch berichtet. „Aber es kommt nicht jeder durch, manche schreiben auch E-Mails.“ Für mehr als zwei halbe Tage Beratung der Flutopfer pro Woche zu Versicherungsfragen fehlt Personal…“
Quelle und Volltext: focus.de