Frühjahrsgutachten Immobilienwirtschaft 2018 – Zusammenfassung
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem kräftigen Aufschwung. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung prognostiziert für das Gesamtjahr 2017 eine Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts um 2,0%. Kalenderbereinigt liegt die Wachstumsrate sogar bei 2,3%. Der im Jahr 2014 beginnende konjunkturelle Aufschwung setzt sich somit fort und die deutsche Wirtschaft kommt damit allmählich in eine Boomphase.
Der Arbeitsmarkt ist in einer außergewöhnlich guten Verfassung. Im Oktober 2017 waren nach der Erwerbstätigenrechnung des Statistischen Bundesamts 44,62 Millionen Personen beschäftigt. Das entspricht dem höchsten Beschäftigungsstand seit der Wiedervereinigung. Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit, Handel, Verkehr und Gastgewerbe verzeichneten die größten Zuwächse. Der Anteil Erwerbsloser an allen zivilen Erwerbspersonen sank auf 3,6%. Das ist der tiefste Stand seit 25 Jahren.
Das verfügbare Einkommen ist seit dem Frühjahrsquartal 2013 in jedem Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Nach einem starken Jahresauftakt 2017, mit einem Anstieg des verfügbaren Einkommens im Vergleich zum 1. Quartal 2016 um 4,17%, ist das verfügbare Einkommen im zweiten Quartal 2017 im Vorjahresquartalsvergleich noch um 1,7% gewachsen. Dagegen wurde im dritten Quartal mit einer Zuwachsrate von 5,2% die drittgrößte Wachstumsrate seit der krisenbedingten Stagnationsphase der europäischen Schuldenkrise erzielt.
Die Energiepreise haben binnen Jahresfrist in den Wintermonaten 2017 zwar deutlich angezogen und die Verbraucherpreise erstmals seit dem Jahr 2012 wieder über 2% getrieben. Sie wirkten sich aber in den Sommermonaten erneut dämpfend aus. Der starke Verbraucherpreisanstieg im April 2017 (2%) im Vorjahresvergleich lag nicht nur an den höheren Energiepreisen, sondern auch an einem außergewöhnlich starken Preisanstieg von Pauschalreisen (10,5%). Dieser kam aufgrund eines Kalendereffekts durch die frühe Lage von Ostern im Vorjahr zustande. Am aktuellen Rand sind die Verbraucherpreise wieder abwärtsgerichtet, liegen jedoch mit gut 1,5% nahe dem 2%-Zielwert der EZB.
Der Kreditmarkt bleibt entspannt. Das ifo Institut ermittelte für 2017 wegen Umstellung der Erhebungsmethodik zwar keine Kredithürde, es geht aber davon aus, dass es angesichts der anhaltend günstigen Finanzierungsbedingungen im Vergleich zum Vorjahr bei einer wenig restriktiven Kreditvergabe bleibt. Die Deutsche Bundesbank stellt in ihrem Bank Lending Survey für 2017 eine weitestgehend gelockerte Kreditvergabepolitik der Banken in allen Geschäftsfeldern (Kredite für Firmen, privaten Wohnungsbau und Konsumenten) fest.
Mit der Senkung des Leitzinses auf 0% hatte die EZB im März 2016 geldpolitisches Neuland betreten. Wenngleich sich der Druck eines Ausstiegs aus der Nullzinspolitik im Gleichschritt mit dem seit Ende 2016 begonnenen Inflationsanstieg in der Eurozone zunehmend verschärft, hat die EZB in ihrer Bekanntgabe am 14.12.2017 den Leitzinssatz nicht angepasst……
Quelle und Volltext: Zia-deutschland.de