Hotel gekauft und nie bezahlt
Augsburg: Ein Pizzabäcker ist verurteilt worden, weil er ein Hotel gekauft und nie bezahlt hat. Womöglich muss er sein Grundstück am Golf von Neapel verkaufen.
Für ein Hotel war der Name “Via Claudia”, an der Stadtgrenze zwischen Gersthofen und Augsburg gelegen, gut gewählt. Denn die Via Claudia Augusta war eine der wichtigsten Römerstraßen, die von Norditalien über die Alpen bis an die Donau führte. Inzwischen wird das Drei-Sterne-Hotel unter dem Namen “Asgard” geführt, hat seit 2017 einen neuen Eigentümer und wurde komplett neu gestaltet.
Pizzabäcker schuldete Verkäufer 2,8 Millionen Euro
Einen Blick in die Geschichte des Hauses aber lieferte gestern nochmals ein Prozess vorm Amtsgericht. Ein italienischer Gastwirt und seine deutsche Lebensgefährtin hatten zuvor das Hotel mit seinen 90 Zimmern zwei Jahre lang betrieben. Illegal, wie gestern öffentlich wurde. Der 57-Jährige, gelernter Pizzabäcker, hatte im April 2012 das Hotel erworben, war aber den Kaufpreis von 2,8 Millionen Euro schuldig geblieben. Als zehn Monate später ein Gerichtsvollzieher zur Zwangsvollstreckung und Herausgabe kam, hatte der Gastronom das Hotel bereits weiterverkauft. An eine GmbH, deren Alleingesellschafterin seine Geliebte war. Bis zur Schließung des Hotels 2014 trat die damals 28-Jährige öffentlich als Inhaberin und Geschäftsführerin auf.
Das Paar – Eltern einer Tochter, aber inzwischen getrennt lebend – sah sich gestern vor Gericht wieder. Die Anklage warf ihnen “nur” versuchten Betrug vor, weil das “Via Claudia” nach der Schließung wieder in den Besitz der früheren Eigentümer gelangt war, einer in Aystetten wohnenden Familie. Das Urteil des auf drei Verhandlungstage angesetzten Verfahrens fiel gleich am ersten Prozesstag…..
Quelle und Volltext: Augsburger-allgemeine.de