Grundstückstausch: Mieter fühlt sich von Gemeinde verkauft
Peter Schletzbaum (51) fühlt sich verkauft. Die Gemeinde Waakirchen hat das Haus, in dem er seit 22 Jahren wohnt, an FWG-Gemeinderat Andreas Hagleitner übertragen. Das Grundstück ist Teil eines Tauschgeschäfts.
Waakirchen: Seit Jahren treibt die Gemeinde Waakirchen die Erweiterung ihres Gewerbegebiets am Brunnenweg gegen alle Widerstände voran. Möglich wurde die Ausdehnung auch deshalb, weil FWG-Gemeinderat und Grundstückseigentümer Andreas Hagleitner der Gemeinde Flächen zur Verfügung stellte. Im Gegenzug sollte Hagleitner gleichwertige Grundstücke an anderer Stelle erhalten. Ein 1:1-Tauschgeschäft, wie die Gemeinde in der Vergangenheit betonte. Dass dazu nicht nur landwirtschaftliche Flächen, sondern nun auch das bebaute Grundstück an der Schmied-Balthes-Straße 17 von der Gemeinde herangezogen wurde, kam zumindest für Mieter Peter Schletzbaum überraschend.
„Wir haben rein zufällig davon erfahren, dass die Gemeinde das Grundstück hergegeben hat“, ärgert sich Schletzbaum, der seit vielen Jahren in dem dort liegenden Drei-Parteien-Haus lebt. Nur weil sein Nachbar eine Frage wegen seines Mietvertrags gehabt habe und sich damit an die Gemeinde wandte, habe man mitbekommen, dass das Gebäude und ein Teil des zugehörigen Grundstücks an einen neuen Besitzer übergegangen sei.
Der 51-jährige Waakirchner fühlt sich verkauft – und er fürchtet, dass der Besitzerwechsel negative Auswirkungen auf die Mieter haben könnte. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Hagleitner das hier so lässt, wie es ist“, meint Schletzbaum mit Blick auf das alte Gebäude, das früher einmal das Feuerwehrhaus war. Möglicherweise werde das Haus abgerissen und durch ein neues ersetzt, mutmaßt der Mieter. Mit dem günstigen Wohnen wäre es dann vermutlich vorbei….
Quelle und Volltext: Merkur.de