Film über das Eiernest in Stuttgart-Süd: Ein kleines Idyll, einst aus der Not geboren
Das Eiernest im Stuttgarter Süden ist in einer Fernseh-Doku Beispiel für sozialen Wohnungsbau in der Weimarer Republik.
S-Süd – Wohnen im Südwesten“ heißt das 90-Minuten-Stück des Südwestrundfunks (SWR). Keine Frage, dass dafür die historische Eiernest-Siedlung pittoreske Bilder liefern kann! Gleichwohl dient das unter Denkmalschutz stehende Ensemble aus 176 Häusern laut SWR-Frau Daniela Kress nicht der bloßen Illustrierung. Der Grund, sich filmisch mit dem Eiernest zu befassen, sei ein anderer gewesen: „Dass Wohnen immer teurer wird, dass es bei vielen Menschen einen Großteil des Einkommens verschlingt.“
Die Frage sei, „wie es dazu kommen konnte“. Bei der Antwortsuche wählt der Film eine Hundert-Jahre-Perspektive, mit dem Eiernest am Ausgangspunkt: „Ob es ausreichend bezahlbaren Wohnraum gibt, hat immer auch damit zu tun, ob sich der Staat dafür einsetzt, dass es Wohnungen zu zivilen Preisen gibt“, sagt Kress. Der Film von Judith Voelker begebe sich „auf Spurensuche in der Geschichte“ – und findet mit dem Eiernest, das 1926 im Rahmen eines Notstandsprogrammes in städtischer Regie hochgezogen wurde, ein historisch prägnantes Beispiel für staatlich geförderten, kommunalen Wohnungsbau.
Ein paar Beauty-Shoots
Wie aber hat sich die Kölner Regisseurin bei ihrer Erstbegegnung dem Eiernest genähert? Von außen nach innen: „Wir sind zunächst in der Gegend herumgelaufen und haben ein paar Beauty-Shoots gemacht“, erzählt Voelker. Die Schöne wurde also mal wieder von ihrer schönsten Seite eingefangen. Mit Postkartenmotiven, an einem schönen Spätsommertag. Danach sei das Team mit der Kamera „langsam durch die Siedlung gefahren“, habe zudem mit Hilfe einer Drohne einen Blick auf die Siedlung geworfen: „Damit man das Eiernest, mit dem Wald im Rücken, in seinem Bezug und im Vergleich zur Stadt erkennen kann“, erklärt Voelker…..
Quelle und Volltext: Stuttgarter-nachrichten.de