Seit 2014 dient eine rustikale Hütte als Ersatz für die renovierungsbedürftige Schleißheimer Schlosswirtschaft – vorübergehend hieß es. Doch die Arbeiten in der Gaststätte haben noch nicht einmal begonnen.
Es war seinerzeit eine auch innerhalb der staatlichen Schlösserverwaltung stark umstrittene Entscheidung, als Ersatz für die sanierungsbedürftige Schlosswirtschaft eine Almhütte ins Schleißheimer Schlossensemble pflanzen zu lassen. Einen völligen Stilbruch monierten die einen, über einen Schuss Pep freuten sich die anderen. Jedenfalls schien die Lösung ohnehin nur temporär zu sein: Ein Provisorium, bis die Traditionsgaststätte wieder öffnen würde. Doch allmählich scheint das Provisorium zur Dauereinrichtung zu werden.
Im Herbst 2014 machte die Schlosswirtschaft im Südflügel des Alten Schlosses zu; im vierten Jahr danach ist zu ihrer Sanierung immer noch kein einziger Maurer am Werk. Die provisorische Genehmigung für die Schlossalm war bis Ende 2018 limitiert. Jetzt ist die Schlösserverwaltung im Rathaus vorstellig geworden, um die „befristete Baugenehmigung für die Einrichtung eines temporären Ersatzbaus für die Schlosswirtschaft“ zu verlängern. Die Alm müsse „noch länger“ stehen bleiben, hieß es im Antrag vage. Der Bauausschuss des Oberschleißheimer Gemeinderates hat die Ausnahmegenehmigung jetzt murrend bis maximal Ende 2020 verlängert.
Quelle und Volltext: sueddeutsche.de