Tirschenreuth: „…Eine alte Kulturlandschaft und ein neues architektonisches Kleinod: In der Oberpfalz steht in der verwunschenen Waldnaabaue seit einigen Monaten eine besondere Kapelle. Schon jetzt ein Ausflugsziel – und für Moritz Holfelder das Haus des Monats März.
Neun Meter hoch, sechs Meter lang und drei Meter breit ist die monolithische Wegkapelle. Im Inneren sollte sich ein proportional stimmiger Andachts- oder Schutzraum ergeben, erklärt Peter Brückner die Maße: “Es sollte ein Raum sein, der ein paar Leute aufnehmen kann. Wir haben hier diese ehemaligen Wegkapellen analysiert – welche Größen hatten sie, wie sind sie begehbar gewesen – und so kamen wir dann auf einen Innenraum dieser Größenordnung.” Die vertikale Ausrichtung der Proportion war den Architekten wichtig, um einen Raumeindruck zu erzeugen, der Himmel und Erde verbindet.
Aus dem kaolindurchtränkten Fundament streben die unbehandelten Hölzer nach oben. In der Landschaft mit ihrer horizontalen Weite steht der simple vertikale Kubus der Kapelle wie eine Skulptur in der Natur. Je nach Licht und Wetter wirkt er fast irreal, eine Erscheinung, die sich wundersam im Wasser des Teiches spiegelt. Das minimalistische Gebäude, das durch öffentliche Fördergelder und Spenden des ansässigen Rotaryclubs Stiftland ermöglicht wurde, strahlt eine magische Anziehungskraft aus. Eine Glocke gibt es auch, das sei ihm wichtig gewesen, sagt Architekt Peter Brückner: dass man einen Ton hinaussenden könne….“
Quelle und Volltext: br.de