München: Zerwirkgewölbe: Ein unscheinbarer Schatz:
Das Zerwirkgewölbe stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist damit das zweitälteste Gebäude Münchens.
Wer sich auf dem Weg zum Hofbräuhaus durch die enge Passage zwischen Burg- und Ledererstraße zwängt, lässt kurz drauf gern eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Altstadt links liegen, erst recht, seit es nicht mehr gastronomisch genutzt wird: Das Zerwirkgewölbe, Münchens zweitältestes Gebäude, beherbergte vor Corona drei Lokale und ist nun ein Sanierungsfall mit noch ungeklärter Zukunft.
Das Haus aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts (mutmaßlich 1264) fällt äußerlich vor allem durch zwei Wandmalereien auf, die auf das namensgebende „Zerwirken“, also das Zerlegen der Jagdbeute hinweisen. Die Geschichte brachte diverse Nutzungen, von der erst herzoglichen, später bürgerlichen Wildmetzgerei über die Falknerei, bis hin zu diversen Gaststätten, darunter Deutschlands erstes veganes Lokal und zuletzt der „Crux-Club“, der Italiener „Fedora“ und die nach Sendling umgezogene „Spezlwirtschaft“. Die staatliche Brauerei Hofbräu – einstiger Hausherr von 1733 bis 1808 – hatte das Gebäude von 2005 bis 2020 vom Freistaat gepachtet und an die Wirte weiter vermietet. Im Herbst 2019, am Vorabend der Coronakrise, plante die Staatsbrauerei hier eine Art Zweigstelle ihrer weltberühmten Schankstätte am Platzl, zugleich zeichnete sich erheblicher Sanierungsbedarf im alten Gemäuer ab…“
Quelle und Volltext: sueddeutsche.de