Wer Ziegel auf dem Dach hat, gilt in der Architektur schnell als ästhetisch nicht ganz dicht. Der Berliner Architekt Thomas Kröger setzt sich über das Diktat des Flachen hinweg.
Es gibt von Tom Wolfe in seiner Abrechnung mit dem sogenannten Funktionalismus, „From Bauhaus to Our House“, einen berühmten Spott über das Flachdach. Er bemerkt darin, dass alle Geburtsstädte unserer modernen Architektur, mit der das Giebeldach skalpiert wurde, rund um den 52. Breitengrad lägen, also Berlin, Weimar, Rotterdam, Moskau. Dort aber gebe es „genug Schnee und Regen, um eine Armee aufzuhalten“. Darum stellt er sich die Frage: Was ist funktional an einer flachen Dachform, die Schneelasten nicht abführen kann, Regen zu Seen staut, und bei Sonne kaum betreten wird, weil es dort entweder zu heiß oder zu windig ist? (…)
Quelle und Volltext: süddeutsche.de