Boardinghaus in Stuttgart-Feuerbach: Neue EU-Richtlinie könnte Bauprojekt kippen
Dem geplanten Boardinghouse an der Wernerstraße 10 fehlt noch die Baugenehmigung. Das Regierungspräsidium entscheidet, wie es weitergeht.
Stuttgart, Feuerbach: Die Markt und Service gGmbH (MuS) möchte an der Wernerstraße 10 ein sogenanntes Boardinghouse betreiben. Spätestens im Januar 2019 sollte der Neubau mit seinen 124 Apartments eigentlich eingeweiht werden. So war zumindest der Plan beim Tochterunternehmen des Caritasverbandes Stuttgart. „Dieser Zeitrahmen ist auch in unserem Pachtvertrag verankert. Aber so ist der Termin nicht zu halten“, betonte Gerhard Sohst am vergangenen Dienstag.
Der MuS-Geschäftsführer war in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats zu Gast, um den Lokalpolitikern das Boardinghouse-Projekt vorzustellen. Doch das wichtigste Papier fehlt bislang: Die Baugenehmigung. „Wir sind nur die Pächter des Gebäudes. Deshalb kann ich Ihnen leider nicht sagen, warum es zu Verzögerungen kommt. Wir stecken da nicht drin. Aber wir haben von größeren Schwierigkeiten mit dem Baurechtsamt gehört“, sagte Sohst, der die Namen der Investoren noch nicht nennen darf.
Trotz den Verzögerungen war der zweite MuS-Geschäftsführer Werner Neubrandt am Dienstag frohen Mutes, dass es bald losgeht. Er rechnet mit einer Bauzeit von 15 Monaten: „Ja, eigentlich hätte schon längst gebaut werden müssen. Aber wir hoffen, dass der Startschuss noch im März fällt.“
Ein Chemieunfall und seine Folgen
Danach sieht es allerdings überhaupt nicht aus. Auf Nachfrage unserer Zeitung schildert die Leiterin des Baurechtsamtes, Kirsten Rickes, den Verfahrensstand: „Der Bauantrag wurde am 31. Juli eingereicht, war aber erst am 21. Dezember 2017 vollständig und konnte danach in den Ämterumlauf gehen.“ Dabei habe sich herausgestellt, dass der geplante Neubau „im möglichen Einwirkungsbereich eines Störfallbetriebs nach der Seveso-Richtlinie liegt“….