Immobilien-Wahnsinn: Münchner wehren sich gegen zwei Fälle
München: In Ramersdorf gibt es 15 Prozent Mieterhöhung bei der Gewofag, in Nymphenburg droht eine geschichtsträchtige Villa dem Erdboden gleichgemacht zu werden. In beiden Fällen gibt es jedoch noch Hoffnung.
Familie Soramies hat es gut erwischt. Das dachte sie zumindest, als sie im November 2016 ihre neue Mietwohnung in der Rupertigaustraße bezog: Neubau, 117 Quadratmeter, zwei Kinderzimmer, großer Balkon für 1351,47 Euro kalt. Doch jetzt sollen die Soramies auf einen Schlag 202,72 Euro mehr bezahlen – eine Erhöhung um 15 Prozent auf 1554,19 Euro!
Die Familie wohnt in einer freifinanzierten Wohnung einer Gewofag-Anlage in Ramersdorf. Seit der Brief der städtischen Wohnbaugesellschaft Ende Januar im Briefkasten lag, hat Vater Esko Soramies (40) schlaflose Nächte. „Bisher haut es gerade so hin – meine Frau ist in Elternzeit, wir haben zwei kleine Töchter. Aber ich weiß nicht, wie wir unsere Kosten künftig decken sollen. Die Miete frisst über 50 Prozent meines Nettogehalts auf“, klagt der Elektroingenieur, der aus Finnland stammt. Ab April muss die Familie 1874,85 Euro für die Warmmiete berappen. Und vielen Mietern in der Anlage an der Rupertigaustraße 14 bis 34 geht es ähnlich.
In einem Brief an die Gewofag appellieren sie an deren „soziale Verantwortung“. „Die Gewofag orientiert sich bei der Mieterhöhung an den gesetzlichen Rahmenbedingungen“, teilt eine Sprecherin auf tz-Anfrage mit. Die Gewofag passe die Mieten „für diese Wohnungen alle drei Jahre bis zu 15 Prozent an“ und beziehe sich dabei auf den qualifizierten Mietspiegel der Stadt. Die Netto-Kaltmiete der Familie Soramies sei mit 13,36 Euro ein für München „angemessener Mietpreis“. Mieterhöhungen seien erforderlich, um in energetische Modernisierungen und dringend benötigte Neubauten zu investieren…..
Quelle und Volltext: Merkur.de